Jochen Steffen

deutscher Politiker, Kabarettist und Autor; SPD (Austritt 1979); Mitglied des Bundesvorstands der SPD 1968-1977; Veröffentl. u. a.: "Krisenmanagement oder Politik?", "Auf zum letzten Verhör"; kabarettistische Auftritte als hintersinniger Hafenarbeiter Kuddl Schnööf

* 19. September 1922 Kiel

† 27. September 1987 Kiel

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 47/1987

vom 9. November 1987 , ergänzt um Meldungen bis KW 12/1998

Wirken

Joachim (Jochen) Steffen war der Sohn eines Sparkassenbeamten. Nach dem Besuch einer Oberschule wurde er zur Marine eingezogen. Ab 1946 studierte St. an der Universität Kiel Politische Wissenschaften, Philosophie, Psychologie und Soziologie. Anschließend war er mehrere Jahre Assistent des Kieler Prof. Michael Freund am Seminar für Wissenschaft und Geschichte der Politik, verzichtete dann aber auf Promotion und Hochschulkarriere und arbeitete statt dessen als Journalist in Flensburg und Kiel. Bereits 1946 war der politisch außerordentlich engagierte St., der sich zeitlebens zu seiner Position als "ernsthafter Marxist" bekannte, Mitglied der SPD geworden.

1954 wurde er Landesvorsitzender der Jungsozialisten. In dieser Eigenschaft bekam er 1955 Redeverbot, weil er die SPD-Parteibürokratie und den Parteivorsitzenden Ollenhauer offen wegen der Europapolitik und der Haltung zur Wiederbewaffnung kritisiert hatte. Dessenungeachtet wurde er dann aber doch Mitglied des Bezirksvorstandes der SPD und gehörte ab ...